Der Schienenweg schrumpft Europaweit was läuft hier falsch

Schade- das war das erste was mir hier einfiel, als ich den von der Allianz Pro Schiene veröffentlichten Betrag gelesen habe.
Schade das die Politiker nicht erkannt haben was hier völlig verkehrt läuft
Schade das die Wirtschaft nicht erkannt hat das sie sich selbst in ein Eck manövriert aus dem sie nie mehr schadensfrei herauskommen wird.
Schade für alle

Doch der Reihe nach, die Fehleinschätzungen beginnen schon im kleinen - vor Ort wie ich bereits mehrfach beobachtet habe wird vor Ort statt für vorhandene Strecken zu kämpfen lieber dafür gesorgt das dort nie mehr ein Zug fahren kann, aus politischem Kalkül und oftmals auch anderen Interessen, nicht selten sorgen gerade auch die Busunternehmer von vor Ort dafür.
Doch gerade diese Busunternehmer könnten von Reaktivierungen profitieren, nicht nur weil es auch immer einen Zubringerverkehr braucht, auch weil diese Busunternehmen von einer Erhöhung der Buskilometer für diesen Zubringerverkehr rechnen können, wenn ein Integriertes Verkehrssystem geschaffen oder ausgebaut wird. Statt dessen wird lieber ganz schnell entwidmet und damit dafür gesorgt das der ÖPNV möglichst uninteressant ist, bleibt und bleiben wird. (siehe Aischtalbahn, Stub Erlangen, Bibertbahn und viele weitere)

Mehrere voneinander unabhängige Studien zeigen das potentielle Fahrgäste vorallem schienengebundene Verkehrsmittel wahrnehmen- der Bus fährt auf der Strasse wie PKW´s auch und wird gerade deshalb nicht wahrgenommen.

Gerade Flächenländer wie Bayern profitieren von einem starken, attraktiven SPNV, denn durch die teilweise weiten Strecken zu den Ballungsräumen und den hohen Treibstoffpreisen verlieren einige Regionen teils immer mehr Bewohner die lieber in die Ballungsräume ziehen- Wohnungsnot explodierende Mietpreise, die Liste der folgen lässt sich gerne beliebig fortsetzen.

Doch was macht die DB, sie setzt nur auf ihre Prestigeprojekte wie den Bau Coburg- Erfurt oder ihre Fernverkehrsflotte der ICE und ähnliches, das vorhandene Netz ist teilweise nicht im besten Zustand wie viele auf die Gleise gefallene Bäume oder Langsamfahrstellen und ähnliches durchaus zeigen, manchmal wie bei der Vergabe des München - Nürnberg Expresses stehen sich auch gerne mal DB Töchter gegenseitig im Weg, wie die BEG eindrucksvoll per Pressemitteilung mitteilte, andere Bahnunternehmen haben ihr im Regionalverkehr schwer zugesetzt oder setzen ihr schwer zu, da manch eine der  Ausschreibungen auch aufgrund besserer Gesamtangebote wie ich beobachten konnte, an andere Bahnunternehmen gehen.

Auch im Güterverkehr liegt hier einiges im Argen, im Rahmen meiner Fortbildung zum Fachwirt haben wir auch das Fach Logistik und dort wird uns beigebracht, das die Bahn als Verkehrsmittel unflexibel ist und nur im Ganzzuggeschäft tauglich ist, warum?
Warum wird uns hier nicht auch beigebracht wie wir das für unsere Arbeit wichtige Werkzeug des Logistikgeschäfts nur per LKW bestritten werden kann was läuft denn hier gerade falsch.
Faktisch wird uns hier beigebracht wir sollen alles auf die Autobahn auslagern Just in Time hin oder her
was spricht gegen den Verkehrsweg Schiene und seine Flexibilität den gerade die motivierten Mitarbeiter im Betriebsdienst gerne leben und leben möchten.

Gerne könnte ich hier wieder die Schweiz oder Luxemburg als beispiele hervorziehen das will ich aber nicht, ich möchte sehen, das auch im Rahmen unserer Fortbildungen die Schiene nicht als negativ dargestellt wird, das man statt Bahnstrecken in Radwege zu verwandeln die nur wenigen nutzen lieber über Reaktivierungen spricht, und den SPNV attraktiv in eine verkehrliches Gesamtkonzept einbindet.
Das die Politik versteht das Verkehr in der Fläche produziert wird und nicht nur für Prestigeprojekte bei dem man hier oder da mal einen publikumswirksamen Spatenstich setzen kann.
Das die Wirtschaft endlich versteht das die Autobahnen nicht ein einziger großer Lagerplatz sind, auch Schienenwege eignen sich hierfür.

Das mag eine Sicht aus Franken sein, die aber so ich mitbekommen habe auch gerne in anderen Regionen genauso zu beobachten ist.

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